2. / 3. / 4. Mai, 19:30
Ein Monolog der Verzweiflung über Europa
Dauer 60 Minuten
Eintritt frei
Die Produktion kombiniert Elemente eines Theatermonologs mit einer DJ-Show, bei der Gareth Charles mithilfe einer Loop-Station Worte, Sätze und Töne immer wieder neu erschafft. Dabei spricht er das Publikum direkt an und stellt Fragen, die auch die Zuschauer beschäftigen. Dadurch können sie sich in ihrer eigenen Unsicherheit abgeholt und ernst genommen fühlen, wenn es darum geht, sich mit diesem Krieg auseinanderzusetzen.
Das Stück wurde von c.t.201 - Freies Theater Köln in Zusammenarbeit mit dem Orangerie Theater Köln entwickelt und wird vom Kulturamt der Stadt Köln sowie von der RheinEnergieStiftung Kultur gefördert. Die Regie führt Deborah Krönung, die Dramaturgie liegt in den Händen von Manuel Moser, für musikalische Beratung sorgt Svea Kirschmeier, als Outside-Eye fungiert Malte Kohlmeier, für das Licht ist Tobias Zimmermann verantwortlich und die Ausstattung wird vom Ensemble übernommen. Lea König unterstützt als Assistenz und Ingo Solms hat das Foto gemacht.
Ein Schauspieler plant ein Stück über die europäische Idee und die Frage, wie wir in Europa leben. Doch dann wird die Ukraine von Putin überfallen und plötzlich erscheint alles banal und unwirklich. Inmitten dieser Krise entsteht ein Monolog, der unsere Hilflosigkeit, die Unfähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, die Verzweiflung über die Machtlosigkeit gegenüber einem ruchlosen Diktator, die Angst vor einem Krieg auf dem europäischen Kontinent und die Scham darüber, dass uns Kriege, die seit Jahren weit entfernt stattfinden, kaum berühren, thematisiert.
Gareth Charles verkörpert einen Schauspieler, der von seinem europäischen Traum erzählt, von seiner Vorstellung eines friedlichen und moralischen Europas. Er teilt seine Recherchen mit dem Publikum, lamentiert, diskutiert und berührt, während er in seiner Naivität fassungslos macht. Ist das Theater noch ein politischer Ort? Ist Pazifismus endgültig veraltet? Was passiert mit einem jungen Schauspieler in Deutschland, wenn ein Schauspieler in der Ukraine zum heroischen Präsidenten wird? Und wer von uns wäre bereit, sich freiwillig zu melden, um Deutschland mit der Waffe zu verteidigen?
Stille? Schweigen für die Menschen, die gerade oder vor kurzem oder immer noch um ihr Leben kämpfen oder schweigen, weil das Theater in dem Moment, in dem alle Warnungen zu spät kommen und die Moral vergessen scheint, nicht mehr relevant zu sein scheint. Oder ist es gerade dann relevant?